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Linke Broschüre gibt Tipps für Brandanschläge und Sabotageaktionen

Eine neue Untergrundschrift aus der autonomen Szene beunruhigt die deutschen Sicherheitsbehörden. Seit einigen Wochen kursiert in einschlägigen Kreisen eine 80-seitige Broschüre ("prisma"), die Tipps für Anschläge und Sabotageaktionen enthält, so der Spiegel in einer Vorabmeldung für sein am Montag erscheinendes Magazin. Die anonymen Verfasser beschreiben darin unter anderem mehrere Brandsätze mit Zeitzündern, Hakenkrallen, mit denen Züge der Bahn zum Halten gebracht werden, und Techniken zum Umsägen von Strommasten. In mehreren Kapiteln widmen sich die Autoren zudem den Ermittlungsmethoden der Polizei und listen detailliert auf, wie man Spuren vermeidet und Observanten abschüttelt. Verbreitet wird die Broschüre bislang vor allem in der linksradikalen Szene in Hamburg, Berlin und Niedersachsen. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und beim Amtsgericht Tiergarten eine Beschlagnahmeanordnung erwirkt. Die Sicherheitsbehörden befürchten, dass das Heft die ohnehin hohe Bereitschaft junger Autonomer zu Anschlägen weiter verstärkt. Mit der Broschüre werde in "bislang unbekannter Akribie und Professionalität zu Straftaten aufgerufen", sagt der niedersächsische Verfassungsschutzchef Hans-Werner Wargel. "Das ist eine neue Qualität, die einem kriminalistischen Handbuch zur Ehre gereichen würde." Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl linksradikaler Gewalttaten 2009 um 53 Prozent gestiegen. Die Innenminister von Bund und Ländern wollen die Szene nun mit einem Aktionsplan bekämpfen (SPIEGEL 20/2010).

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