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Das rote Licht des Mondes | Theater interaktiv

Image via Wikipedia

Zwei Dinge muss der mitnehmen, der im Akzente-Programm das „rote Licht des Mondes“ für sich entdeckt hat: Zeit und Ausdauer. Denn das interaktive Theaterstück in der Inszenierung von Olaf Reifegerste bespielt den ganzen Stadtteil Ruhrort. Einschränkend: Den Teil von Ruhrort, der im Roman erwähnt wird. Es ist eine Gedankenzeitreise ins Jahr 1854 als Ruhrort allmählich aufstrebende Boomtown wird.

Es ist die junge Lina Kaufmann, die einen grausigen Fund macht: Zwei Kinderleichen auf dem Friedhof – beiden wurde das Herz herausgeschnitten. Dabei ist Lina eigentlich im falschen Jahrhundert geboren. Unabhängig möchte sie sein und frei. Was allerdings als alleinstehende Frau ohne Heiratsabsichten – mit Ende 20 gilt man da schon als alte Jungfer – nun nicht so einfach ist. Doch Lina setzt sich gegen ihren Vormund durch. Und dann ist da noch Kommissar Borghoff, der den Fall der Ruhrort-Morde bearbeitet. Beide verlieben sich ineinander. Während Borghoff versucht den Fall zu lösen, ist Lina mehr in Gefahr als sie ahnt. Denn unter den Häusern Ruhrorts ist es nicht geheuer und die Abgründe der Gesellschaft könnten ihren Untergang bedeuten.

Das Schauspielerensemble Petra Jebavy, Silke Roca, Peter G. Dirmeier und Georg Lennarz führen einen im wahrsten Sinne des Wortes durch die Handlung des historischen Krimis. Es ist eine intensive Art des Theaters, die von den Darstellern hautnah zum Erlebnis gemacht wird. Vom Friedhof in Ruhrort geht es ins Lokal Harmonie, in den Kirchgarten von St. Maximilian, ungleiche Treppen führen hinab in die Kellergebäude – nur einige der Spielorte, die vom Zuschauer erfahren werden. Etwa drei Stunden lang liefert das Ensemble eine beeindruckende Gesamtleistung, eng verzahnt sind die Akteure aufeinander abgestimmt.

Das interaktive Theater, diese Literatour ist ein einmaliges Erlebnis. Die Historie Ruhrorts verknüpft mit einer spannenden Krimi- und Liebesgeschichte gespielt an und in den Orten der Romanhandlung. Definitiv jetzt schon ein Highlight, das man sich nicht leisten kann zu verpassen. Da immer nur an die 25 Besucher mitgehen können sollte man rechtzeitig vorbestellen. Zudem wird das Stück nur noch drei Mal gezeigt – insofern ein doppelter Grund sich rechtzeitig Karten zu sichern.

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