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Fußball-WM 2010: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Puma-Zulieferfabriken

Puma SportLifeStyle

Image by Smeerch via Flickr

Münster (ots) – Die Fußball-Weltmeisterschaft ist für die internationalen SportartikelherstellerInnen schon jetzt ein sicheres Spiel. Dies gilt nicht zuletzt für Puma. Der Sportartikel-Gigant hat sich vor allem für afrikanische Nationalmannschaften die Ausstattungsrechte gesichert und unterstreicht hierdurch seinen Anspruch einer Marktführerschaft auf dem WM-Kontinent Afrika. Puma kann sich dank der Weltmeisterschaft über zusätzliche Millionengewinne freuen. Der Arbeitsalltag der NäherInnen, die in Ländern des Südens für den Konzern produzieren, ist derweil von skandalösen Arbeitsbedingungen gekennzeichnet: Ihr Lohn reicht nicht einmal für das Nötigste aus, sie werden oftmals zu exzessiven Überstunden gezwungen, und ihr Recht auf gewerkschaftliche Interessenwahrnehmung wird rigoros unterbunden. Puma stößt sich allerdings nicht daran, dass den ArbeiterInnen in seinen südlichen Zulieferbetrieben vorenthalten bleibt, was ArbeitnehmerInnen in Deutschland garantiert wird: ein existenzsichernder Lohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.

Die Christliche Initiative Romero (CIR) tritt vor dem Hintergrund der anstehenden Fußball-WM am 7. Mai eine Informationsreise durch Deutschland an. Im Rahmen der Rundreise, die bis zum 17. Mai dauert, werden die honduranische Textilarbeiterin Gina Cano und Carla Castro, Mitarbeiterin des Unabhängigen Monitoring-Teams Honduras, über den Arbeitsalltag in Weltmarktfabriken ihres Heimatlandes berichten, in denen auch für Puma Sportbekleidung hergestellt wird. Die Christliche Initiative Romero wird die Rundreise ihrerseits dazu nutzen, dem WM-Ausstatter Puma Forderungen zu unterbreiten, die auf eine Sicherstellung würdiger Arbeitsbedingungen in seinen südlichen Fertigungsstätten abzielen.

Gina Cano hat unter anderem fünf Jahre lang für das honduranische Unternehmen Hugger gearbeitet, das für adidas, Nike, Tommy Hilfiger, Gap und Reebok produzierte und zur Jahreswende 2008/09 unter dubiosen Umständen geschlossen wurde. Carla Marisol Castro Erazo arbeitet seit 1997 für das Unabhängige Monitoring-Team Honduras (Equipo de Monitoreo Independiente de Honduras / EMIH). Für dieses stellt sie Untersuchungen über Arbeitsbedingungen in der Exportindustrie an. Hierdurch verfügt sie über Einblicke insbesondere in Zulieferfabriken der internationalen MarkenherstellerInnen Puma, adidas und Nike.

EMIH hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsbedingungen in der Exportindustrie Mittelamerikas zu verbessern. Zentrales Tätigkeitsfeld sind die unabhängige Überprüfung (Monitoring) von Arbeitsrechten und Verhaltenskodizes multinationaler Konzerne sowie Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen im Exportsektor.

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