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Westerwelle-Reise: Ganz entspannt

German politician Guido Westerwelle and his si...
Image Tafkas via Wikipedia

„Nein, es ist kein Problem, dass Westerwelles Partner Michael Mronz mitgefahren ist. Im Zweifel sollte das sogar auf Staatskosten drin sein – Deutschland ist im Umgang mit Homosexuellen an der Macht längst entspannter, als manche Kritiker-Kritiker das jetzt unterstellen.“
Es kommentierte: Florian Güßgen. Sätze fürs Gemüt, leicht und locker, stern.de-Wohlfühlfeeling. Alles kein Problem, höchstens dieser Westerwelle. Doch davon abgesehen ist Deutschland ganz entspannt. Der einzige kleine Schönheitsfehler ist, dass Westerwelles Lebensgefährte seinen Flug selbst bezahlt. So ein Unfug, früher sind die Außenminister-Gattinnen schließlich auch immer auf Kosten des Steuerzahlers mitgeflogen. Schon wahr. Doch dass die Kritiker-Kritiker daraus jetzt drehen wollen, Deutschland habe ein Problem mit einem schwulen Außenminister – wo leben diese unentspannten weltfremden Kritikaster eigentlich?!

Sicher, in dieser Stadt mit dem Schmuddel-Image läuft so ein Horst Schlämmer rum, der keinen schwulen Außenminister will. Aber ich bitte Sie: Sie können doch nicht von diesem Kaff, in dem die Polizei Israel-Fahnen aus dem Fenster herunterreißt, Rückschlüsse auf ganz Deutschland ziehen. Kein Mensch in Deutschland hat irgendetwas gegen Schwule, im Grunde nicht einmal dieser Horst-Schlämmer-Verschnitt. Der ist nämlich der toleranteste Mensch, den man sich vorstellen kann. Das hat er selbst gesagt! Tolerant kommt von tolerieren, und tolerieren heißt auf deutsch ertragen – und dass diese Toleranzbestie so einiges ertragen kann, das können Sie mir wohl glauben! Der Typ macht nämlich die Kasse in Duisburg. Verstehen Sie? Kassenwart in Duisburg; das ist wie … – nur umsonst Fliegen ist schöner.

Zurück zum schwulen Außenminister, dessen Freund zwar nicht umsonst, aber eben doch mitgeflogen ist, weshalb der Westerwelle nicht mehr die Welle, sondern die Fliege machen soll. Und zwar eben nicht, weil er schwul ist, sondern – also Spiegel Online listet die Vorwürfe Punkt für Punkt auf. Knallharte Recherche, hätte Horst Schlämmer gesagt. Vier (!) Punkte kommen da zusammen, wie der Spiegel recherchiert und – jetzt kommt´s: „analysiert“:

·    „Die Eröffnung des Bonner Luxus-Hotels“ – „wäre ihm nicht vorzuwerfen“- ach … ja, aber wieso? Einfach mal weiterlesen: „eigentlich. Aber Westerwelles Lebensgefährte Mronz war Mitorganisator der Hotel-Eröffnung.“ Da haben wir es: Verknüpfung politischer mit privaten Interessen! Die zeigt sich überdeutlich in Punkt 2:
·    „Westerwelles Reisegefährte Michael Mronz“ – na also! Der ist nämlich Eventmanager: Sportevents! Und in Brasilien findet ja jetzt die Fußball-WM statt. Jetzt, 2014 – für Südafrika sind die Verträge doch alle unterschrieben. Jetzt geht es um Brasilien. Vermutlich sind die beiden Schwulis nur deshalb ausgerechnet dorthin geflogen.
·    „Die FDP-Spender im Reisetross“ – selbstverständlich gehören Wirtschaftsleute in so eine Delegation, sagt auch SPD-Steinmeier. Aber doch keine Wirtschaftsleute, deren Firmen schon einmal für die FDP gespendet haben! Da fehlt diesem Westerwelle einfach (noch?) das nötige Fingerspitzengefühl (hahaha, urkomisch!); da ist er, wie der eingangs erwähnte Florian Güßgen schreibt, „trotzig wie ein unreifer Halbstarker“.
·    „Westerwelles Bruder Kai“ – der ist zwar nicht in Südamerika dabei, dafür ist aber „der Geschäftsführer einer Ludwigshafener Firma dabei, an der Kai Westerwelle beteiligt ist“. Weisse Bescheid, Schätzelein. Knallhart recherchiert hat er, der Spiegel. Und wenn der demnächst irgendwann vielleicht auch noch damit rauskommt, warum diese Firma mit dabei ist, und wie stark das Brüderchen beteiligt ist, dann …

Dann wird niemand mehr sagen können, bei dieser Kampagne gegen Westerwelle spiele Schwulenfeindlichkeit eine Rolle. Schon jetzt behauptet dies ja kaum jemand. Gut, der Schwulenverband – na und?! Was soll der auch sonst sagen?! Und dann natürlich die blonde Parteischönheit Silvana Koch-Mehrin. Die ist doch wirklich schön und blond, und deshalb spielt das, was sie sagt, ohnehin keine Rolle. Die muss ja so etwas sagen; die ist ja in der FDP. Aber was sie genau sagt, wie sie es sagt – sagen Sie selbst! Müssen wir uns so etwas bieten lassen?!

„Anstatt zu begrüßen, dass Bundesaußenminister Guido Westerwelle seinen Lebensgefährten mitnimmt und so ein grandioses Zeichen für ein aufgeklärtes Europa setzt, werden niederste Vorurteile gegen Schwule bedient. Kein Hahn würde danach krähen, wenn Westerwelle verheiratet wäre und seine Frau mitgenommen hätte.“
Eine bodenlose Frechheit, so etwas! Eine Unverschämtheit! Hoffentlich schreibt Florian Güßgen jetzt einmal etwas über diese blonde Plapperziege. Die regt mich echt auf.

Dagegen bei Schwulen – da bin ich richtig entspannt. Ist doch süß, wenn für den Volker Beck von den Grünen da „schwulenfeindliche Untertöne mitschwingen“. Heitutei, so finde ich sie toll, unsere Schwulen.

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