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Ehemalige Heimkinder klagen gegen das Essener Franz Sales Haus und den Landschaftsverband Rheinland

Essen (ots) – Wie die Essener Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung (NRZ) in ihrer Freitag-Ausgabe berichtet, wollen ehemalige Bewohner des katholischen Franz Sales Hauses in Essen  gegen das Heim klagen. Sie waren in den 50er- und 60er-Jahren misshandelt, eingesperrt und zum Teil auch sexuell missbraucht worden. "Wir wollen eine  öffentliche Anerkennung unseres Leidens und eine Entschädigung", sagte Rolf-Michael Decker der NRZ. Er war als Zwölfjähriger von Nonnen eingesperrt und von einem Betreuer vergewaltigt worden. Decker spricht nach eigenem Bekunden für neun ehemalige Insassen des Heimes. Nach den Veröffentlichungen in der NRZ haben sich weitere Opfer an ihn gewandt. Decker will auch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) verklagen. Er ist  für die Aufsicht in den Heimen zuständig. "Die hätten was merken müssen", sagt Decker. Tatsächlich finden sich in LVR-Akten Hinweise auf Schläge in dem Essener Heim, denen auch nachgegangen wurde. LVR-Sprecher Christophe Göller:  "Juristisch wäre solch eine Klage vermutlich aussichtslos. Aber wir stellen uns natürlich der Verantwortung und wollen jedes erlittene Unrecht aufarbeiten." Über einen Fonds, in den alle Heimträger einzahlen und aus dem die Opfer dann entschädigt werden könnten, werde bereits nachgedacht.

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