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Exzellenter Entertainer: Jonathan Darlington in der Stadtbibliothek

Photo: Christian Spließ

Duisburg. – Obwohl er seit 08:00 Uhr im Zug von Paris nach Duisburg saß und erst um 16:30 in der Stadtbibliothek eintraf präsentierte sich Jonathan Darlington, Dirigent und Generalmusikdirektor der Duisburger Philharmoniker, als exzellenter Vorleser und Entertainer. Überwiegend Heiteres war am gestrigen Nachmittag zu hören, wobei das Programm mit Charles Dickens und W. H. Auden auch ernstere Texte zu bieten hatte.

Schon in den letzten Jahren war Jonathan Darlington zu einer Stippvisite im Rahmen der Programme der Promi-Lesungen erschienen – und das Duisburger Publikum sorgte auch in diesem Jahr wieder dafür, dass alle Stühle bei der Veranstaltung besetzt waren. Trotz dessen, dass Darlington die Texte auf englisch vortrug. Dabei griff er im ersten Teil des Programms vor allem auf Lewis Carrolls Gedichte aus „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“ sowie auf Edward Lear zurück. Die Sprachkomik der Werke ließ Darlington mit unterschiedlichen Tonlagen sowie der passenden Gestik lebendig werden.

Der Wechsel zum ernsteren Teil des Nachmittags wurde mit W. H. Audens „Stop all the Clocks“ – bekannt aus dem Film „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und einem Auszug aus Dickens Roman „Little Dorrit“ vollzogen. Die heiße Szenerie in Marseille erstand dabei plastisch vor den Ohren der Zuhörer. Dickens Werke, so Darlington, drängten sich geradezu zum lauten Vorlesen auf – der Autor war Zeit seines Lebens ständig unterwegs um seine Werke vorzutragen, was sich auch auf die Formulierungen seiner Romane niederschlug.

Aus Rudyard Kiplings hierzulande wenig bekannten „Just so“-Stories erfuhr man im letzten Teil des Programms warum das Kamel einen Buckel und der Wal eine Kehle hat. Roald Dahls schwarzhumorige Gedichte, in denen unter anderem Rotkäppchen den Bösen Wolf auf eine etwas andere Art und Weise besiegt, beschlossen dann den amüsanten und überaus kurzweiligen Nachmittag.

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