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Prominente protestieren gegen rechtsextremen Aufmarsch in Dresden – Breites Bündnis für großes Friedensgebet am 65. Jahrestag der Bombardierung

Berlin (ots) – Berlin/Dresden – Über Sachsen hinaus formiert sich nach Informationen des Tagesspiegels ein breites Bündnis von Nazi-Gegnern, das in der Tradition der Friedensgebete der Kirchen in der DDR den rechtsextremen Aufmarsch am 13. Februar in Dresden nicht hinnehmen will. Einen "Aufruf zum Friedensgebet für alle Menschen guten Willens" haben bis zum heutigen Mittwoch zahlreiche Prominente unterschrieben, darunter Bundestagsvizepäsident Wolfgang Thierse (SPD), die Intendantin des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb), Dagmar Reim, der Präsident der Akademie der Künste in Berlin, Klaus Staeck, der ehemalige Sprecher der Bundesregierung und jetzige Vorstandsvorsitzende des Vereins "Gesicht zeigen", Uwe-Karsten Heye, der Direktor der Stiftung "Topographie des Terrors" in Berlin, Andreas Nachama sowie Ruth Misselwitz, die Vorsitzende der Aktion Sühnezeichen.     "Wir halten öffentlich sicht- und hörbaren Widerstand gegen extrem rechte Dominanzbestrebungen und Aufmärsche für unverzichtbar, um deutlich zu machen, dass diese gesellschaftlich zu ächten sind", heißt es in dem Aufruf, der dem Tagesspiegel vorliegt. Das geplante Friedensgebet soll von verschiedenen Stationen in Dresden zur kilometerlangen Menschenkette hinführen, die von der Stadt für den 13. Februar geplant ist. "Wir halten es für absolut notwendig, dass die Zivilgesellschaft ihren Protest in Hör- und Sichtweite des Neonazi-Aufmarschs kundtut. Daher rufen wir in der Tradition der DDR-Friedensgebete alle diejenigen, die dieses Ziel teilen, zu einer Teilnahme an dem Friedensgebet auf", sagte eine Sprecherin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Der Aufruf wird am morgigen Donnerstag der Öffentlichkeit vorgestellt.     Zum 65. Jahrestag der Bombardierung der Stadt im Februar 1945 organisieren NPD und "Junge Landsmannschaft Ostdeutschland"  eine große Demonstration. Es seien mehr als 6500 Rechtsextremisten zu erwarten, hatte der Präsident des sächsischen Verfassungsschutzes, Reinhard Boos, vergangene Woche dem Tagesspiegel gesagt. Linke Autonome und andere Nazi-Gegner, darunter Politiker von Grünen, Linkspartei und Jusos, haben bereits zur Blockade aufgerufen. Boos warnte davor, dass Rechte und Linke aneinandergeraten. Schon seit Jahren marschieren in Dresden zum Jahrestag der Bombardierung tausende Rechtsextremisten aus dem In- und Ausland auf.

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