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WELT-Neujahrsempfang: Mathias Döpfner fordert mehr Eigenverantwortung der Bürger

Image by eirikso via Flickr

Berlin (ots) – Anlässlich des erstmals von der WELT-Gruppe veranstalteten Neujahrsempfangs hat der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, Dr. Mathias Döpfner, weniger Regulierung und ein stärkeres Vertrauen des Staates in seine Bürger gefordert: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – das ist ein zu trauriger Beliebtheit gekommener Unsatz, den ein Kommunist, genauer: Lenin, geprägt hat. Das Gegenteil ist richtig: Kontrolle ist manchmal leider nötig, Vertrauen ist besser." Warum es ausgerechnet mehr Staat und mehr politischer Einfluss richten sollten anstatt mehr Freiheit, mehr Eigenverantwortung und mehr Verantwortung zur Vorbildfunktion, bleibe schleierhaft, schließlich habe die Krise ihren Ausgang an einem der stärksten regulierten Finanzplätze der Welt genommen und staatlich kontrollierte Institute wie deutsche Landesbanken besonders stark betroffen.

Vor circa 400 geladenen Gästen im Journalistenclub des Berliner Döpfner-Hauses appellierte er zudem, das Streben nach Freiheit in schwierigen Zeiten nicht leichtfertig vermeintlicher Sicherheit zu opfern. "Vertrauen in Freiheit lohnt sich. Besonders in Deutschland, dessen Bürger vor nur zwanzig Jahren der Geschichte eine friedliche Revolution für die Freiheit geschenkt haben." Gleichzeitig betonte er die besondere Bedeutung von Freiheit für Berlin: "Die von 16 Millionen US-Bürgern gestiftete Glocke im Rathaus Schöneberg trägt die Inschrift: ,That this world under God shall have a new birth of freedom.‘ Lassen Sie uns daran mitwirken, dass das wiedervereinigte Berlin eine Stadt wird, in der die Glocken der Freiheit nicht leiser, sondern immer lauter läuten."

Der Chefredakteur aller Titel der WELT-Gruppe, Thomas Schmid, warb in seiner Begrüßung ebenfalls dafür, "dass wir auf die Zukunft – dieses unbekannte Land – mit Neugier und tätiger Freude blicken. Und nicht nur mit Angst, Sorge und Abwehr. Der Wandel ist unser Schicksal, ob wir wollen oder nicht.  Er verlangt allen viel ab, denn er frisst Traditionen und Sicherheiten, und er reißt Mauern ein, die auch beschützt haben. Die ganze Geschichte der Neuzeit beweist doch aber auch, dass dieser Wandel – so schmerzhaft er sein kann – auch ein Segen ist. Wir leben viel besser, sicherer und nicht zuletzt länger als unsere Ahnen: ein Fortschritt ohnegleichen. Ein wenig wünsche ich mir, dass wir das nicht vergessen. Und den Fortschritt wieder mehr zu schätzen lernen."

Auf der Gästeliste des Neujahrsempfangs der WELT-Gruppe standen neben Persönlichkeiten aus der Politik wie Bundestagspräsident Norbert Lammert, Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle und den Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU sowie Bündnis 90/Die Grünen, Volker Kauder und Renate Künast, auch zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Medien und Kultur wie beispielsweise die Vorstandsvorsitzenden von Renault Deutschland und Air Berlin, Achim Schaible und Joachim Hunold, die Leiter der Hauptstadtstudios von ARD und ZDF, Ulrich Deppendorf und Peter Frey, die Filmproduzenten Artur Brauner und Oliver Berben und die TV-Moderatorin Sabine Christiansen.

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