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Klimagipfel in Kopenhagen: Halbgare Verpflichtungen zu nichts

Image by ponChiang via Flickr

Frankfurt (ots) – Der Klimagipfel in Kopenhagen endete für den WWF mit eine herben Enttäuschung. Die angereisten Staats- und Regierungschefs hatten zwar teilweise vollmundige Erklärungen im Gepäck, sie schafften es jedoch nicht, ein völkerrechtlich verbindliches Abkommen auf den Weg zu bringen. "Es reicht nicht, sich dazu zu bekennen, die globale Erwärmung auf einen Anstieg unter  zwei Grad begrenzen zu wollen, dann aber keine konkreten Ziele und Maßnahmen zu vereinbaren, so Regine Günther, Leiterin des Klimabereichs beim WWF Deutschland. Man habe kostbare Zeit verloren, die den Kampf gegen den Klimawandel weiter erschwere.

Der WWF fordert die Staats- und Regierungschef auf, dort weiterzumachen, wo man in Kopenhagen aufgehört habe. Von dem Debakel in Dänemark müsse man bei den kommenden Konferenzen lernen. Weder in Finanzierungsfragen noch bei der Zielsetzung oder der internationalen Überprüfung sei ein Durchbruch erzielt worden. Die Konferenz habe keinen der zehn wichtigsten Punkte abgearbeitet.

"Den Regierungschefs ist es nicht gelungen, sich in zentralen Punkten anzunähern. Darüber können die letztlich mühsam gefundenen Formulierungskompromisse nicht hinwegtäuschen. Schöne, aber letztlich leere Worte helfen uns nicht", kritisiert Eberhard Brandes, Geschäftsführer des WWF Deutschland.  Das sei, als ob ein Kettenraucher gelobe, ab morgen keine Zigaretten mehr anzurühren. "Um den Klimaschutzprozess neu zu beleben, ist es zentral, dass möglichst viele Länder eine Vorreiterrol-le übernehmen. Sie müssen zeigen, dass die Umgestaltung der Ökonomien zu einer klimafreundlichen Wirtschaftsweise riesige Chancen bietet."

Es komme jetzt drauf an, die zahlreichen Lücken in dem vagen Vertragsentwurf so schnell wie möglich zu füllen. Die so genannte Kopenhagener Übereinkunft sei weit davon entfernt, einen rechtlich verbindlichen Rahmen für den weltweiten Klimaschutz der kommenden Jahrzehnte zu liefern.

Der WWF wird die internationalen Klimaverhandlungen weiter kritisch begleiten. "Wir setzen aber dar-über hinaus auf Partnerschaften mit Kommunen, Wirtschaftsunternehmen und anderen Teilen der Gesell-schaft, um dem auf allen Ebenen entgegenzutreten", so Brandes.

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