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dbb schmeißt GDBA aus dem Beamtenbund – Rechtliche Schritte angekündigt

Frankfurt/Main (ots) – Mit völligem Unverständnis hat der Bundesvorsitzende der Verkehrsgewerkschaft GDBA, Klaus-Dieter Hommel, auf die Entscheidung des dbb reagiert, die GDBA mit sofortiger Wirkung aus dem Beamtenbund zu werfen. "Ganz offensichtlich versucht der Lehrer Heesen, uns mit unlauteren Mitteln zu disziplinieren, weil wir eigenständige Entscheidungen treffen", stellte Hommel fest. Der Rauswurf sei durch die Satzung des dbb in keinster Weise gedeckt und in höchstem Maße undemokratisch.

"Statt die Diskussion über nötige strukturelle Veränderungen konstruktiv zu begleiten, verweigert sich der dbb jeglichen Gesprächen und setzt leichtfertig gut 40.000 Mitglieder vor die Tür, nur um seinen Willen durchzusetzen", stellte der GDBA-Chef fest. Hommel rief seine Mitglieder auf, sich von diesem bislang einzigartigen Schritt in der Gewerkschaftslandschaft nicht verunsichern zu lassen, auch wenn dies im Augenblick zugegebenermaßen schwer falle.

Die Verkehrsgewerkschaft GDBA hatte am Donnerstag, den 10. Dezember, auf einem außerordentlichen Gewerkschaftstag mit 106 Ja- und einer Nein-Stimme beschlossen, "alle Entscheidungen vorzubereiten, die notwendig sind, um eine neue Verkehrsgewerkschaft zu gründen". Die Frage, welchem Dachverband die neue Verkehrsgewerkschaft angehören soll, hatten die Delegierten offen gelassen. Nur der Übertritt in einen anderen Dachverband rechtfertigt nach dbb-Satzung einen Ausschluss.

"Wenn allein der Umstand, über neue gewerkschaftliche Strukturen nachzudenken, im dbb verboten ist und zum sofortigen Ausschluß führt, schadet der dbb den Gewerkschaften in unerträglicher Weise", so Hommel. "Wir sind entsetzt, dass gerade die Führung des Beamtenbund es mit Recht und Gesetz offensichtlich nicht so genau nimmt, wenn es darum geht, eigene Interessen durchzusetzen." Hommel kündigte umgehend rechtliche Schritte gegen die Entscheidung des dbb an.

Der dbb hatte gestern Abend die Homepage der GDBA abgeschaltet und angekündigt, alle weiteren Leistungen sofort einzustellen. "Angesichts einer solchen Vorgehensweise müssen sich die übrigen Mitgliedsgewerkschaften sehr genau überlegen, welche Dienstleistungen sie ihrem Dachverband künftig noch anvertrauen wollen", warnte Hommel. "Der dbb laufe Gefahr, sich durch unüberlegtes Handeln langfristig einen Bärendienst zu erweisen".

"Wir rufen die Bundesleitung des dbb auf, ihre Haltung umgehend zu überdenken und das eindeutige Votum der GDBA-Delegierten zu respektieren. Auch wenn dem Bundesvorsitzenden des Beamtenbundes unsere Entscheidung, eine neue Verkehrsgewerkschaft zu gründen, nicht gefällt, gibt unsere Vorgehensweise bislang keinerlei Anlass für einen Rauswurf", so Hommel. "Während der dbb gemeinsam mit der DGB-Gewerkschaft verdi Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst führt, soll die GDBA diszipliniert werden, weil sie im Verkehrsbereich, gemeinsam mit der DGB-Gewerkschaft TRANSNET, neue gewerkschaftliche Strukturen schaffen will. Das kann niemand verstehen", kritisierte Hommel

Das Ziel müsse sein, die gewerkschaftlichen Kräfte zu bündeln und sich nicht, aus möglicherweise verletzter Eitelkeit, gegenseitig zu zerfleischen. Die GDBA sei nach wie vor bereit, ihre Positionen und Vorstellungen innerhalb des dbb darzulegen. Das sei bislang aber nicht gewünscht gewesen, wohl weil die Bundesleitung fürchtet, dass es für den Kurs der GDBA durchaus Sympathien geben könnte.

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