Burda also der Held im Erdbeerfeld. Alles super. Oder auch nicht spottet Lanu, denn das Geschäftsmodell von Burda mit Nachrichten.de sei im Grunde genommen doch auch nichts anderes als Google – nur schlechter: „Erst nimmt Onkel Burda, dann muss einem das auffallen und dann darf man anfragen, wie es mit Kohle aussieht.“ Seltsam ebenfalls, dass auf Google News, das Burda angreift, so gar keine Werbung zu finden ist. Doch das sind Marginalien am Rande. Denn: Burda entwendet Inhalte und das ohne zu fragen.
Wasser predigen und Wein trinken
Jawohl, das was Burda anderen vorwirft tut der Verlag selber: Er bedient sich im Internet einfach an fremden Inhalten und nur wenn man Glück hat, dann findet man seine Photos in der Zeitung und muss auch noch um sein Honorar kämpfen. Aber moment, wird man da einwende, die Bilder standen doch unter einer Creative-Commons-Lizenz? Die darf man doch verwenden? Durchaus – wenn der Urheber zustimmt, dass sie finanziell verwendet werden dürfen. Dies ist in diesem Fall aber nicht der Fall gewesen.
Stattdessen musste die Bloggerin quite contrary mehrmals bei Burda nachfragen, wurde vertröstet und bis heute bekommt sie nicht das Honorar, dass ihr eigentlich zustehen würde. So also sieht die schöne neue Welt des Verlegers Burda aus: Urheberrechte sind nur dann gut, wenn sie einem nützen. Im Zweifel für den Verleger? Im Zweifel für die Gewinnmaximierung! Wobei: Dass ein Verlag Geld verdienen möchte ist noch kein unredliches Ziel an sich. Es hat allerdings schon etwas Geschmäckle wenn dieser Verlag – in diesem Falle Burda – glaubt, dass das Internet ja „umsonst und für alle“ sei. Sich dann genau mit der Methode bedient, die er anprangert. Jesus prägte mal das Wort von denen, die Wasser predigen aber Wein trinken würden. Es bleibt zu hoffen, dass das Gericht Burda einschärft, dass man glaubhaft handeln sollte. Denn Lizenz ist Lizenz.