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Doktorvater nahm Schmiergeld von 4.000 Euro je Promotion

Köln (dts) – In der Affäre um erschlichene Doktortitel haben etliche der hundert beschuldigten Hochschullehrer bei der Kölner Staatsanwaltschaft Geständnisse abgelegt. Wie das Nachrichtenmagazin „Focus“ nach eigenen Angaben aus Ermittlerkreisen erfuhr, gab einer der Doktorväter zu, in fünf Fällen Schmiergeld von je 4.000 Euro für die Betreuung von promotionswilligen Akademikern erhalten zu haben. Zwei weitere Kollegen räumten Zahlungen in zwei, ein vierter in drei Fällen ein. Bei den geständigen Akademikern handele es sich um Privatdozenten verschiedener Universitäten. Die Bestechungsgelder soll das „Institut für Wissenschaftsberatung“ bundesweit an Professoren gezahlt haben, die Interessenten trotz schlechter Examensnoten als Doktoranden angenommen hatten. Die rheinischen Korruptionsermittler erließen gegen einen Verdächtigen einen Strafbefehl, vier weitere kamen mit Geldbußen davon. Ein hoher Beamter sagte dem Magazin: „Wir werden jetzt die Akten nach und nach abarbeiten.“ Die Akademiker, die gezahlt haben, könnten ihren Doktortitel verlieren. Auf Grundlage der Promotionsordnung müssten die Hochschulen im Einzelfall prüfen, ob das Verfahren ordnungsgemäß abgelaufen ist. Wenn nicht, kann die Uni den Titel aberkennen.

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