Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Viele Familien reagieren besorgt auf die Krise – direkt betroffen sind nur wenige

familienstudieWuppertal (ots) – Die Wirtschaftskrise bereitet vielen Familien Sorgen. Doch von ihren Auswirkungen sind sehr viel weniger betroffen, als die Stimmung vermuten lässt. Dies offenbart die „Vorwerk Familienstudie 2009“. Zwar fürchten 59 Prozent der Befragten, die Wirtschaftskrise treffe in Deutschland viele Familien so hart, dass auch die Kinder die Folgen zu spüren bekommen. Doch nur 7 Prozent geben an, selbst tatsächlich betroffen zu sein. Ingesamt 80 Prozent sind der Meinung, dass die Krise ihr Leben bisher nicht beeinflusst oder sie kommen trotz gewisser Einschränkungen gut über die Runden. Auch in emotionaler Hinsicht fällt die Wahrnehmung der Krise düsterer aus als ihre tatsächlichen Folgen: 57 Prozent glauben, dass die wirtschaftliche Schieflage die Stimmung in den Familien dämpft, aber nur 18 Prozent berichten dies aus ihrer eigenen Familie. Und auch der Geburtenrate scheint eine Krise bevorzustehen: 60 Prozent der Befragten erwarten, dass sich infolge der Wirtschaftskrise weniger Paare entschließen, Kinder zu bekommen.

Zum fünften Mal seit 2005 hat das Wuppertaler Familienunternehmen Vorwerk das Institut für Demoskopie Allensbach (IFD) mit der Untersuchung verschiedener Aspekte zu den Themen „Familie und Familienarbeit“ beauftragt. Vorwerk setzt sich damit für mehr Anerkennung von Familienarbeit ein. Für die repräsentative „Vorwerk Familienstudie 2009“ wurden insgesamt 1.832 Personen ab 16 Jahre befragt. Neben den Auswirkungen der Wirtschaftskrise stehen auch Fragen nach der Anerkennung von Familienarbeit, der Aufgabenverteilung im Haushalt und der Mithilfe der Kinder sowie nach der Rolle der Großeltern im Mittelpunkt der Studie. Weitere ausgewählte Ergebnisse:

Frauen machen die Arbeit – Männer werden gelobt Familienarbeit ist noch immer vor allem Frauensache: 77 Prozent der Mütter leisten den Löwenanteil oder übernehmen sogar die gesamte Arbeit. Die Mehrheit der befragten Väter bekennt, „nur den kleineren Teil“ oder „praktisch gar nichts“ beizutragen. Dafür bekommen sie deutlich mehr Lob: Nur 48 Prozent der Frauen, aber 72 Prozent der Männer meinen, dass ihr Beitrag zur Familien- und Hausarbeit vom Partner/von der Partnerin genügend anerkannt wird.

Kinder sollen mehr im Haushalt helfen – doch Jungs werden geschont Ab dem siebten, achten Lebensjahr erwarten Eltern, dass ihre Sprösslinge im Haushalt mithelfen. Väter sehen die Kinder sogar früher in der Pflicht (6,6 Jahre) als die Mütter (8,1 Jahre). Mädchen müssen dabei deutlich mehr Aufgaben übernehmen als Jungen – dies sagen 53 Prozent der Befragten. Somit wachsen viele Jungs in dem Bewusstsein auf, dass Hausarbeit nicht ihr Job ist. Und aus den kleinen Paschas werden später große. Die traditionelle Rollenverteilung wird also fortgeschrieben.

Engagierte „Best Ager“: Ohne Oma und Opa geht in vielen Familien nichts Sie reisen gerne und oft, surfen im Internet – und sie sind wichtige Stützen für die Familien. Zwei Drittel der Befragten können bei der Familien- und Hausarbeit auf Unterstützung durch die Großeltern bauen. Von egoistischen „Best Agern“ kann also keine Rede sein.
Gesellschaftliche Anerkennung für Familienarbeit gesunken Die Wertschätzung der Familien- und Hausarbeit ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Jetzt aber geht sie wieder zurück: 67 Prozent der Befragten – 5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr – klagen über mangelnde Anerkennung, insbesondere vonseiten der Arbeitgeber (71 Prozent), der Politik (67 Prozent) und der Medien (51 Prozent).

Die mobile Version verlassen