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Gerechtigkeitslücke: Die größte Gerechtigkeitslücke betrifft die Verantwortlichkeit von Top-Managern – ein Defizit an „Prinzipien-Gerechtigkeit“

Teningen (ots) – Dass es bei uns in Deutschland „im Großen und Ganzen gerecht“ zugeht, sagt ein Drittel der Bevölkerung (33 Prozent). Knapp die Hälfte (48 Prozent) sagt „nicht gerecht“. Und rd. ein Fünftel (19 Prozent) will diese Frage nach Details oder Einzelaspekten differenziert sehen. Dies sind Ergebnisse aus dem GLOBAL ISSUES MONITOR DEUTSCHLAND vom Mai 2009 (Telefonbefragung bei 1.008 repräsentativ ausgewählten Bürgern zwischen 16 und 75 Jahren). Hinter diesem pauschalen Empfinden zu den Verhältnissen „im Großen und Ganzen“ liegen Gerechtigkeitslücken unterschiedlicher Art und Qualität. Die größte empfundene Gerechtigkeitslücke bezieht sich auf die „Verantwortlichkeit von Topmanagern in der Wirtschaft“ (Gerechtigkeitslücke 75%): Hier geht es um das wahrgenommene Missverhältnis von Macht und Verantwortlichkeit, das die Konsequenzen von Fehl-Verhalten den Betroffenen aufbürdet, während sich die Veursacher in den mehr als gesicherten Ruhestand verabschieden. Das Gerechtigkeitsprinzip „Jeder soll für die Konsequenzen seines Handelns auch einstehen müssen“ gilt als zutiefst verletzt. Die gesellschaftlichen Kluften wieder mehr schließen zu wollen hieße, die Prinzipien-Gerechtigkeit zu verbessern. Die Einrichtung neuer Finanzwirtschafts-Kontrollbehörden, die Einführung von Mindestlöhnen in weiteren Branchen und das bisher Angestoßene in Sachen Manager-Haftung werden dies jedoch kaum leisten können.

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