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Deutsche scheuen das Unternehmertum – Wirtschaftsrat sieht großen Nachholbedarf bei den Lehrplänen

Dr. Ulrich Zeitel, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrats in Baden-Württemberg

Stuttgart. „Wenn bei uns in Deutschland – verglichen mit anderen Industriestaaten – eine der schlechtesten Quoten bei der Zahl der Unternehmensgründungen verzeichnet wird und gleichzeitig aber die Rahmenbedingungen als recht günstig angesehen werden, dann stimmt etwas nicht mit der Wahrnehmung des Unternehmerbildes in der breiten Öffentlichkeit“, kommentierte der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrats in Baden-Württemberg, Dr. Ulrich Zeitel, am Donnerstag, 25. Juni 2009, die jüngste Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit werde – auf Dauer gesehen – Schaden nehmen, wenn die Bevölkerung eher risikoscheu bleibt und die Angst, mit einem Unternehmen zu scheitern, viele von einer Gründung abhält, verdeutlichte Zeitel: „Wir müssen bei diesem gesellschaftlich wichtigen Kernthema das Übel an der Wurzel packen und uns dafür einsetzen, dass die Themen Existenzgründung und Unternehmertum an deutschen Schulen nicht weiter so sträflich vernachlässigt werden“. Der Wirtschaftsrat steuert dem mit seiner bundesweiten und von Bundesforschungsministerien Prof. Dr. Annette Schavan MdB getragenen Offensive Schule-Wirtschaft aktiv entgegen.

Die IAB-Studie habe auch ergeben, dass sich lediglich 12 % der Befragten in der Schule mit diesen Themen beschäftigt haben; dabei sei eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dieser Erwerbsform sinnvoll, denn die Entscheidung für eine spätere berufliche Selbständigkeit falle in der Regel schon in jungen Jahren. „Bildung ist Ländersache,“ so Ulrich Zeitel dazu und weiter: „Baden-Württemberg als das Land der unternehmerisch erfolgreichen Tüftler und Erfinder muss den Geist des freiheitlichen Unternehmertums in allen Schularten frühzeitig wecken.“

Die Studie, an der auch das Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover beteiligt war, beruht auf Befragungen von 4.700 Personen im Alter von 18-64 Jahren allein in Deutschland. Insgesamt wurden 2008 weltweit rund 127.000 Interviews in 43 Ländern durchgeführt. Dabei belegte Deutschland unter 18 vergleichbaren, hoch entwickelten Ländern den vorletzten Platz. Schlusslicht ist Belgien, ganz vorne hingegen liegen die USA.

Der Landesvorsitzende des Wirtschaftsrats ließ aber auch erkennen, dass neben einer stärkeren Berücksichtigung des Themas Unternehmertum in den Unterrichtsplänen der allgemein bildenden Schulen ebenso die Medien aufgefordert seien, ihren Beitrag zu einer Verbesserung des Unternehmerimages zu leisten. Gerade in diesem Punkt sei ein großes Defizit in der allgemeinen Darstellung des Unternehmertums schon seit Jahren festzustellen. (openPR)

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